Erste Begutachtung von Winterschäden

Heute am 31. Januar 2016 begab ich mich mit Kamera bewaffnet in den Exotengarten rund ums Haus. 🙂 Ich wollte bei gar nicht schönem aber doch recht mildem Wetter schauen, ob sich ggfs. schon Frostschäden an den Pflanzen bemerkbar machen. Wir hatten hier in Schleswig-Holstein erst zwei Dauerfrostperioden von jeweils ca. 1 Woche Dauer. Die Tiefsttemperatur lag bislang bei -8,9 Grad Celsius. Erwartungsgemäß „Erste Begutachtung von Winterschäden“ weiterlesen

Winter 2016

Liebe Exotenfreunde,

wir befinden uns gerade im Hochwinter, doch mit Tiefsttemperaturen von bislang ca. -7 Grad Celsius hier in Mielkendorf bei Kiel ist es für unsere Pfleglinge ein sehr angenehmer Winter. So erhielten meine ausgepflanzten Trachycarpus-Palmen bislang als Winterschutz einen ordentlichen Haufen Rindenmulch. „Winter 2016“ weiterlesen

Kommt jetzt dauerhaftes Winterwetter?

Pünktlich zum Winterbeginn am 20. Januar 2014 wurden die letzten Exotenpflanzen vor Schnee und vor allem Frost geschützt, denn nach ungewöhnlich milden, fast frühlingshaften Wochen schlägt das Wetter nunmehr um: Kaltluftzufuhr von Osten ließ die Temperaturen der letzten Tage im Norden und Osten Deutschland um bis zum 15 Grad purzeln. Vielerorts herrscht Dauerfrost, und nachts ist demnächst mit Tiefsttemperaturen von unter „Kommt jetzt dauerhaftes Winterwetter?“ weiterlesen

Sibirischer Winter Ende März

Heute am 23. März 2013 scheint nach langem mal wieder die Sonne, doch dies verheißt nichts gutes: ein stabiles Hochdruckgebiet über Nordosteuropa sorgt schon seit Wochen für den Zustrom russischer Kaltluft. Da im Norden und Osten Deutschlands eine geschlossene, mächtige Schneedecke vorhanden ist, werden die kommenden Nächte wieder bitterkalt. Tagsüber haben wir trotz Sonnenschein Dauerfrost, und für die Nächte müssen wir mit Temperaturen weit unter minus 10 Grad Celsius rechnen. Dies ist für Ende März wirklich außergewöhnlich, zumal diese Kältewelle schon lange anhält. So einen März habe ich noch nicht erlebt. „Sibirischer Winter Ende März“ weiterlesen

Sommergrüne Eichen

Quercus faginea, pubescens, cerris u. a.

Sommergrüne Eichen

Nicht nur immergrüne, sondern auch laubabwerfende Eichenarten kommen rund um das Mittelmeergebiet vor. Letztere bilden an ihrem Naturstandort die sommergrüne Laubwaldstufe oberhalb der immergrünen Wälder; sie gehören nicht mehr zur eigentlichen mediterranen Zone, sondern man spricht hier bereits von der submediterranen Laubwaldstufe. Da das Mittelmeergebiet aufgrund seiner Lage und seiner geschichtlichen Besonderheiten ein Diversifikationszentrum darstellt, nimmt es nicht Wunder, dass wir hier etliche Eichenarten vorfinden, die laubabwerfend sind. Einige dieser Eichenarten haben einen Hang zum Immergrünen: in sehr milden Wintern oder unter Schneeauflage bleiben die Blätter grün und überstehen oft in diesem Zustand den Winter. Man spricht hier von halbimmergrün.

Viele dieser laubabwerfenden Eichen gelten auch in Mitteleuropa als absolut winterhart wie z. B. die Zerreiche Quercus cerris, die man manchmal in großen Parks als alten Baum vorfindet. Doch auch andere, weniger bekannte Arten dürften weit frosthärter sein als die immergrüne Steineiche Quercus ilex. Genauere Untersuchungen und Erfahrungswerte fehlen freilich noch.

Viele Arten zeigen einen starken Hang zur Bastardbildung untereinander, auch unter natürlichen Verhältnissen. So gibt es lokale Übergangsformen zwischen einzelnen Arten, und auch die Anzucht aus einem eigentlich reinen Saatgut fällt nicht immer einheitlich aus.

Die Libanoneiche Quercus libanii ist, ähnlich wie die nahe verwandte Zerreiche aus Anatolien, ein stattlicher Baum aus den Gebirgen des nahen Ostens. Ihr fein gesägtes Laub erinnert eher an das der Esskastanie, jedoch ist es in allen Maßen kleiner. Wie auch die Zerreiche dürfte die Libanoneiche in Deutschland absolut winterhart sein. Kreuzungen beider Arten werden als Quercus Xlibanii bezeichnet.

Die Flaumeiche Quercus pubescens kommt von natur aus im nördlichen Mediterrangebiet dort vor, wo es der Steineiche schon zu kalt wird, also in höheren Lagen und nordwärts „Richtung Mitteleuropa“. An diesen Standorten ist sie wegen ihrer größeren Frosthärte der Steineiche gegenüber konkurrenzfähiger. Doch auch im echten Mittelmeerklima kommt die Flaumeiche in Gesellschaft mit immergrünen Eichenarten vor, woraus geschlossen werden kann, dass zwischen diesen Arten ein ständiger Konkurrenzdruck besteht. Das eigentliche Verbreitungsgebiet ist aber submediterran: es umfasst die Südalpen, den Balkan, die Iberische Halbinsel, den Italienischen Appenin und angrenzende Gebiete. Selbst um die Alpen herum hat sie es geschafft, sich nach der Eiszeit auszubreiten: von dort greift ihr Verbreitungsgebiet über auf Niederösterreich auf der Ostseite sowie auf die obere Rheinebene auf der westlichen Seite der Alpen. Selbst in den wärmsten Gegenden Deutschlands kommt sie somit von Natur aus vor. Äußerlich ist die Flaumeiche unserer heimischen Traubeneiche Quercus petraea recht ähnlich, zumindest was das Laub betrifft. Lediglich zur Zeit des Austriebes wird deutlich, woher die Art ihren Namen hat: der Jungtrieb ist in weißlich-rosa Flaum gehüllt.

Die Portugiesische Eiche Quercus lusitanica (synonym Quercus faginea) stammt von der Westseite der Iberischen Halbinsel und somit aus einem Klima, das eigentlich nicht mehr als mediterran bezeichnet werden kann, weil die Sommerdürre fehlt. Sie ist als Reliktart anzusehen aus einer Zeit, als Europa (vor den Eiszeiten) noch warmtemperiert und immerfeucht war. Von allen damaligen Eichenarten hat es lediglich diese Art geschafft, zu überleben. Quercus lusitanica ist eindeutig halbimmergrün und für unsere Verhältnisse ausreichend frosthart, auch wenn sie bei starkem Frost das schöne Laub verliert.


Punica granatum – Granatapfel

Punica granatum

Der Granatapfel

Der Granatapfel Punica granatum stammt ebenso wie der Feigenbaum wohl aus Vorderasien, folgte dem Menschen jedoch vor tausenden von Jahren bereits in den Mittelmeerraum. Dort stellt er seit alters her einen wertvollen Obstbaum dar.

Bei uns in Deutschland ist der Granatapfel schon seit vielen Jahren eine robuste Kübelpflanze, die es bereits in etlichen Sorten im Angebot gibt, von Zwergformen bis hin zu Großsträuchern mit bunten, gefüllten Blüten.

Meine 2 Exemplare habe ich mir selber aus Saat gezogen. Als mittlerweile ca. 80 cm hohe und vielleicht 7- jährige Exemplare wurden sie im Frühjahr 2002 ausgepflanzt. Selbst der überaus lange und strenge Winter 2002/2003 konnte meinen beiden „Pionieren“ nichts anhaben. Ohne jeden Winterschutz haben sie an der Südseite meines Hauses zu meiner großen Verwunderung durchgehalten und begannen im Frühjahr mit dem normalen Durchtrieb. Wichtig dürften wohl ein vollsonniger und im Winter vor zu viel Nässe geschützter Standort sein.


Nothofagus – laubabwerfende Südbuchen

Nothofagus antarctica, obliqua, procera

Sommergrüne Südbuchen

Dem kundigen Gärtner ist sicherlich die Scheinbuche Nothofagus antarctica ein Begriff. Dieser aus den Südanden stammende, bei uns absolut winterharte, laubabwerfende Baum stellt nur einen Vertreter dieser mannigfaltigen Gattung dar, deren Verbreitungsgebiet die Südanden, aber auch Neuseeland umfasst.

Wie gesagt, N. antarctica gilt bei uns als winterhart. Neben dieser Art kommen in Chile und Argentinien noch 5 weitere laubabwerfende Nothofagus-Arten vor, nämlich: Nothofagus procera (Foto), Nothofagus obliqua, Nothofagus pumilio, Nothofagus glauca und Nothofagus alexandri (die letzten beiden genannten Arten waren mir bisher unbekannt. Dank an Iso Schmid f. d. Hinweis!). Jede dieser Arten hat einen anderen Standortanspruch und somit auch eine unterschiedliche Winterhärte. Am unempfindlichsten scheint Nothofagus pumilio zu sein, gefolgt von N. procera und N. obliqua. Die letzten beiden sind bei mir im Garten zu bestaunen, sie haben die Winter bisher ohne Probleme überstanden.

Zwei weitere Arten der südlichen Anden (bis Feuerland!) sind immergrün: Nothofagus betuloides und Nothofagus dombeyi. Obwohl sie sehr weit im Süden heimisch sind, somit in der kühlgemäßigten Zone, gelten beide bei uns als heikel, da in ihrer Heimat Fröste unter -10 Grad und Trockenperioden nicht vorkommen. Dennoch möchte ich auch diese Arten hier bei mir gerne ausprobieren.


Ficus carica die Echte Feige, Feigenbaum

Ficus carica

Die Echte Feige

Die Echte Feige, Ficus carica, stammt ursprünglich wohl aus Vorderasien, von wo aus sie jedoch schon vor sehr langer Zeit von Menschen in den Mittelmeerraum gebracht wurde, wo sie auch verwilderte. Dort ist sie nun sowohl als baumartiger Großstrauch als auch als niedriges „Krüppelgehölz zu finden.

Auch mit Feigen hatte ich noch nie Probleme bei der Überwinterung. Sie sollten an die Südwand eines Hauses gepflanzt werden, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Zwar frieren je nach Herkunft und Wetterlage oftmals die bereits angelegten Knospen ab, doch die Feige treibt im späten Frühling wieder aus Nebenknospen durch.

Der Strauch wird von Jahr zu Jahr schöner. Meine Exemplare entstammen sowohl einer Baumschule aus Italien als auch aus eigener Sämlingsvermehrung. Letztere werden wohl nie Früchte tragen, aber schön sind sie dennoch!


Diospyros kaki – Die Kaki-Pflaume

Diospyros kaki

Die Kaki-Pflaume, Kaki

Die Kakipflaume, Diospyros kaki, stammt ebenfalls aus den warmgemäßigten Regionen Ostasiens. Meine Exemplare zog ich mir aus den Samen der kostbaren Früchte, die heutzutage auf fast jedem Obststand zu finden sind. Auch als relativ kleine Pflanze übersteht sie bereits ziemlich viel Frost, und der sommergrüne Aspekt an ihr läßt vermuten, dass sie auch in ihrer Heimat mit stärkeren Frösten zu tun hat. Meine Exemplare jedenfalls fühlen sich ausgepflanzt viel wohler als im Kübel.