Cupressus sempervirens Die Echte Zypresse

Cupressus sempervirens

Die Mittelmeerzypresse, Echte Zypresse

Wer kennt sie nicht, die herrlichen Mittelmeerzypressen Cupressus sempervirens der Mittelmeerländer, der Toskana, oder Mallorcas? Ursprünglich heimisch im östlichen Mittelmeergebiet, kommen sie heute in allen Ländern rund um das Mittelmeer und darüber hinaus in ihrer säulenförmigen Auslese vor. Auch in den klimatisch günstigeren Gegenden Deutschlands hält sie in der Regel bei etwas Winterschutz ohne Probleme aus. Wichtig sind auch hier ein sonniger Standort, der vor kaltem Ostwind geschützt ist! In den ersten Jahren sollte sie „angebunden“ werden, da starke Stürme sie umwerfen können.

Meine Exemplare habe ich mir teils aus Saat gezogen, teils aus Italien als „pflanzfertige“ Kostbarkeiten mitgebracht. Schon in relativ jungen Jahren beginnen diese Zypressen zu blühen und tragen dann auch die typischen Zapfen, wenn nicht Spätfröste die Anlagen zerstören.

Neben dieser Art gedeihen bei mir noch 2 Exemplare der hellgrünen „Goldzypresse“ Cupressus macrocarpa ‚Goldcrest‘ aus dem Baumarkt und zwei weitere Exemplare der aus den westlichen USA stammenden Arizonazypresse C. arizonica, möglicherweise auch C. lusitanica. Sie ist unterscheidbar von der Mittelmeerzypresse durch ihren lockeren Wuchs und die blaugraue Nadelfärbung. Die Frosthärte dürfte nach meinen Erfahrungen noch größer sein als bei der Mittelmeerzypresse.


Araucaria – Araukarien

Araucaria

Araukarien

Die Araukarien sind eine Gattung urtümlicher, ungewöhnlicher Nadelhölzer aus der Familie der Araukariengewächse, zu denen auch Arten der Gattungen Agathis und Wollemia gehören. Die heute noch existierenden 19 Araukarienarten sind alle auf der Südhemisphäre verbreitet; zur Zeit der Dinosaurier besiedelten Sie den großen, zusammenhängenden Südkontinent Gondwana mit weitaus mehr Arten als heute. Es handelt sich also in der Tat um echte Urzeitpflanzen, die refugienartig bis heute als Reliktarten überlebt haben. Bekannt sind Araucaria araucana aus Südchile, Araucaria angustifolia aus Südbrasilien, Araucaria heterophylla, die "Zimmertanne" von den Norfolk-Insel, sowie die beiden Arten Araucaria bidwilii und cunninghamii aus Ostaustralien. Eine weitere Art, Araucaria hunsteinii, kommt im östlichen Neuguinea vor. Alle anderen 13 Arten sind heutzutage ausschließlich auf das tropische Neukaledonien beschränkt; sie sind dort endemisch und vom Aussterben bedroht! Für uns interessant sind die Chilenischen Araukarien; aber auch die Brasilianische Araukarie sowie Araucaria bidwillii aus Ostaustralien kommen in sehr milden Gebieten möglicherweise in Frage.

Araucaria araucana – die Chilenische Araukarie

Die Araukarie Araucaria araucana aus den Anden wird im deutschen Sprachraum auch Andentanne, Schlangentanne oder Affenbaum genannt – völlig unpassende und geschmacklose Namen für diesen interessanten, kostbaren Nadelbaum. Araucaria araucana ist in den milden Gebieten Westdeutschlands (Köln, Rheinebene, Nordseeküste) ohne jeden Winterschutz zu überwintern. In den angrenzenden Gebieten reicht ein gutes Maß an Mulchauflage. Je kälter die Winter werden, desto mehr muss der Baum vor Frosttrocknis geschützt werden. Am besten wäre, wenn die Araukarie so stünde, dass sie im Winter überhaupt keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt. Je länger die Araukarie an ihrem Standort eingewurzelt steht, desto unempfindlicher wird sie auch gegen Frost. Da seit etlichen Jahren auch in Baumärkten dieser Baum sehr günstig zu erwerben ist, nimmt die Verbreitung der Araukarie in den letzten Jahren in deutschen Gärten zu. Auch relativ große Exemplare sind überall in Norddeutschland zu sehen, so dass wir davon ausgehen können, dass die Araukarie mit einem normalen norddeutschen Winter gut zurecht kommt. Je (luft-)feuchter und maritimer das Klima, desto besser! Meine Exemplare stammen aus Material von Baumschulen aus Holland und aus England. Selbstanzucht aus Saat ist mir bisher nicht gelungen. Wenn man der Fachliteratur glauben darf, so scheint die Frosthärte der Araukarie in Abhängigkeit von ihrer Herkunft zu schwanken: so sollen die Typen argentinischer Herkunft und Herkünfte höherer Lagen weitaus robuster sein als Herkünfte Westchiles oder der küstennahen Cordillere.

Sehr schöne, große Exemplare lassen sich in England und im Tessin bewundern.

Araucaria angustifolia – Brasilianische Araukarie

Eine weitere südamerikanische Art ist Araucaria angustifolia aus dem südlichen Hochland Brasiliens, die mit der vorigen Art sehr nahe verwandt ist. Sie stammt jedoch bereits aus dem subtropischen Klimagebiet, und so verwundert es nicht, dass sie "nur" Frost bis -12 Grad Celsius vertragen soll (?). Deshalb kann ein Auspflanzen nur unter günstigsten Bedingungen empfohlen werden. Im Gegensatz zur Chilenischen Araukarie wächst diese in der Jugend schneller und macht dünnere Triebe. Bereits im jungen Alter ist sie fortpflanzungsfähig und setzt bereits früh Zapfen an. Dies sogar im Kübel, wie die Exemplare des Botanischen Gartens in Kiel eindrucksvoll zeigen. In Brasilien wird ein mit deutschen Forschungsgeldern unterstütztes Projekt zur Wiederbewaldung des Hochlandes mit Araukarien durchgeführt. Weitere Erfahrungen mit dieser Araukarienart sollen hier künftig veröffentlicht werden.

Araucaria bidwillii – die australische Araukarie

Die letzte für uns als Exotengärtner interessante Art ist Araucaria bidwillii aus Ostaustralien, ebenfalls aus subtropischen Regionen. Sie ist der vorigen Art sehr ähnlich. Weitere Erfahrungen sollen ebenfalls hier an dieser Stelle beschrieben werden.


Nacktsamer

Nacktsamer

Nadelgehölze aus warmgemäßigten Regionen

Nacktsamer beherrschten schon vor den Bedecktsamern die Vegetation der Erde vor Hunderten von Millionen Jahren. In den subtropischen Regionen der Erde konnten sich viele interessante und aufgrund ihrer abgeschiedenen Standorte häufig recht robuste und sogar frostresistente Gattungen und Arten entwickeln. Als größte Gruppe gehören die Nadelgehölze hierher. Der wohl bekannteste Vertreter für unsere Ansprücher ist sicher die Mittelmeerzypresse, gefolgt von der Pinie und der Chilenischen Araukarie. Aber auch die kürzlich erst entdeckte Wollemie, die Steineiben und andere recht unbekannte Gattungen sind einen Versuch wert, um sie als Rarität im eigenen Garten zu pflegen.

In diese Rubrik gehören folgende Arten:

  • Araucaria araucana, A. angustifolia, A. bidwillii – Araukarien
  • Austrocedrus chilensis
  • Cupressus sempervirens – Mittelmeerzypresse, Echte Zypresse
  • Fitzroya cupressoides patagonica
  • Pinus pinea – Pinie
  • Sequoiadendron giganteum Bergmammutbaum
  • Sequoia sempervirens – Immergrüner Mammutbaum
  • Wollemia nobilis – Wollemie, der Dinosaurier unter den Gehölzen.


Sommergrüne Eichen

Quercus faginea, pubescens, cerris u. a.

Sommergrüne Eichen

Nicht nur immergrüne, sondern auch laubabwerfende Eichenarten kommen rund um das Mittelmeergebiet vor. Letztere bilden an ihrem Naturstandort die sommergrüne Laubwaldstufe oberhalb der immergrünen Wälder; sie gehören nicht mehr zur eigentlichen mediterranen Zone, sondern man spricht hier bereits von der submediterranen Laubwaldstufe. Da das Mittelmeergebiet aufgrund seiner Lage und seiner geschichtlichen Besonderheiten ein Diversifikationszentrum darstellt, nimmt es nicht Wunder, dass wir hier etliche Eichenarten vorfinden, die laubabwerfend sind. Einige dieser Eichenarten haben einen Hang zum Immergrünen: in sehr milden Wintern oder unter Schneeauflage bleiben die Blätter grün und überstehen oft in diesem Zustand den Winter. Man spricht hier von halbimmergrün.

Viele dieser laubabwerfenden Eichen gelten auch in Mitteleuropa als absolut winterhart wie z. B. die Zerreiche Quercus cerris, die man manchmal in großen Parks als alten Baum vorfindet. Doch auch andere, weniger bekannte Arten dürften weit frosthärter sein als die immergrüne Steineiche Quercus ilex. Genauere Untersuchungen und Erfahrungswerte fehlen freilich noch.

Viele Arten zeigen einen starken Hang zur Bastardbildung untereinander, auch unter natürlichen Verhältnissen. So gibt es lokale Übergangsformen zwischen einzelnen Arten, und auch die Anzucht aus einem eigentlich reinen Saatgut fällt nicht immer einheitlich aus.

Die Libanoneiche Quercus libanii ist, ähnlich wie die nahe verwandte Zerreiche aus Anatolien, ein stattlicher Baum aus den Gebirgen des nahen Ostens. Ihr fein gesägtes Laub erinnert eher an das der Esskastanie, jedoch ist es in allen Maßen kleiner. Wie auch die Zerreiche dürfte die Libanoneiche in Deutschland absolut winterhart sein. Kreuzungen beider Arten werden als Quercus Xlibanii bezeichnet.

Die Flaumeiche Quercus pubescens kommt von natur aus im nördlichen Mediterrangebiet dort vor, wo es der Steineiche schon zu kalt wird, also in höheren Lagen und nordwärts „Richtung Mitteleuropa“. An diesen Standorten ist sie wegen ihrer größeren Frosthärte der Steineiche gegenüber konkurrenzfähiger. Doch auch im echten Mittelmeerklima kommt die Flaumeiche in Gesellschaft mit immergrünen Eichenarten vor, woraus geschlossen werden kann, dass zwischen diesen Arten ein ständiger Konkurrenzdruck besteht. Das eigentliche Verbreitungsgebiet ist aber submediterran: es umfasst die Südalpen, den Balkan, die Iberische Halbinsel, den Italienischen Appenin und angrenzende Gebiete. Selbst um die Alpen herum hat sie es geschafft, sich nach der Eiszeit auszubreiten: von dort greift ihr Verbreitungsgebiet über auf Niederösterreich auf der Ostseite sowie auf die obere Rheinebene auf der westlichen Seite der Alpen. Selbst in den wärmsten Gegenden Deutschlands kommt sie somit von Natur aus vor. Äußerlich ist die Flaumeiche unserer heimischen Traubeneiche Quercus petraea recht ähnlich, zumindest was das Laub betrifft. Lediglich zur Zeit des Austriebes wird deutlich, woher die Art ihren Namen hat: der Jungtrieb ist in weißlich-rosa Flaum gehüllt.

Die Portugiesische Eiche Quercus lusitanica (synonym Quercus faginea) stammt von der Westseite der Iberischen Halbinsel und somit aus einem Klima, das eigentlich nicht mehr als mediterran bezeichnet werden kann, weil die Sommerdürre fehlt. Sie ist als Reliktart anzusehen aus einer Zeit, als Europa (vor den Eiszeiten) noch warmtemperiert und immerfeucht war. Von allen damaligen Eichenarten hat es lediglich diese Art geschafft, zu überleben. Quercus lusitanica ist eindeutig halbimmergrün und für unsere Verhältnisse ausreichend frosthart, auch wenn sie bei starkem Frost das schöne Laub verliert.


Punica granatum – Granatapfel

Punica granatum

Der Granatapfel

Der Granatapfel Punica granatum stammt ebenso wie der Feigenbaum wohl aus Vorderasien, folgte dem Menschen jedoch vor tausenden von Jahren bereits in den Mittelmeerraum. Dort stellt er seit alters her einen wertvollen Obstbaum dar.

Bei uns in Deutschland ist der Granatapfel schon seit vielen Jahren eine robuste Kübelpflanze, die es bereits in etlichen Sorten im Angebot gibt, von Zwergformen bis hin zu Großsträuchern mit bunten, gefüllten Blüten.

Meine 2 Exemplare habe ich mir selber aus Saat gezogen. Als mittlerweile ca. 80 cm hohe und vielleicht 7- jährige Exemplare wurden sie im Frühjahr 2002 ausgepflanzt. Selbst der überaus lange und strenge Winter 2002/2003 konnte meinen beiden „Pionieren“ nichts anhaben. Ohne jeden Winterschutz haben sie an der Südseite meines Hauses zu meiner großen Verwunderung durchgehalten und begannen im Frühjahr mit dem normalen Durchtrieb. Wichtig dürften wohl ein vollsonniger und im Winter vor zu viel Nässe geschützter Standort sein.


Nothofagus – laubabwerfende Südbuchen

Nothofagus antarctica, obliqua, procera

Sommergrüne Südbuchen

Dem kundigen Gärtner ist sicherlich die Scheinbuche Nothofagus antarctica ein Begriff. Dieser aus den Südanden stammende, bei uns absolut winterharte, laubabwerfende Baum stellt nur einen Vertreter dieser mannigfaltigen Gattung dar, deren Verbreitungsgebiet die Südanden, aber auch Neuseeland umfasst.

Wie gesagt, N. antarctica gilt bei uns als winterhart. Neben dieser Art kommen in Chile und Argentinien noch 5 weitere laubabwerfende Nothofagus-Arten vor, nämlich: Nothofagus procera (Foto), Nothofagus obliqua, Nothofagus pumilio, Nothofagus glauca und Nothofagus alexandri (die letzten beiden genannten Arten waren mir bisher unbekannt. Dank an Iso Schmid f. d. Hinweis!). Jede dieser Arten hat einen anderen Standortanspruch und somit auch eine unterschiedliche Winterhärte. Am unempfindlichsten scheint Nothofagus pumilio zu sein, gefolgt von N. procera und N. obliqua. Die letzten beiden sind bei mir im Garten zu bestaunen, sie haben die Winter bisher ohne Probleme überstanden.

Zwei weitere Arten der südlichen Anden (bis Feuerland!) sind immergrün: Nothofagus betuloides und Nothofagus dombeyi. Obwohl sie sehr weit im Süden heimisch sind, somit in der kühlgemäßigten Zone, gelten beide bei uns als heikel, da in ihrer Heimat Fröste unter -10 Grad und Trockenperioden nicht vorkommen. Dennoch möchte ich auch diese Arten hier bei mir gerne ausprobieren.


Ficus carica die Echte Feige, Feigenbaum

Ficus carica

Die Echte Feige

Die Echte Feige, Ficus carica, stammt ursprünglich wohl aus Vorderasien, von wo aus sie jedoch schon vor sehr langer Zeit von Menschen in den Mittelmeerraum gebracht wurde, wo sie auch verwilderte. Dort ist sie nun sowohl als baumartiger Großstrauch als auch als niedriges „Krüppelgehölz zu finden.

Auch mit Feigen hatte ich noch nie Probleme bei der Überwinterung. Sie sollten an die Südwand eines Hauses gepflanzt werden, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Zwar frieren je nach Herkunft und Wetterlage oftmals die bereits angelegten Knospen ab, doch die Feige treibt im späten Frühling wieder aus Nebenknospen durch.

Der Strauch wird von Jahr zu Jahr schöner. Meine Exemplare entstammen sowohl einer Baumschule aus Italien als auch aus eigener Sämlingsvermehrung. Letztere werden wohl nie Früchte tragen, aber schön sind sie dennoch!


Diospyros kaki – Die Kaki-Pflaume

Diospyros kaki

Die Kaki-Pflaume, Kaki

Die Kakipflaume, Diospyros kaki, stammt ebenfalls aus den warmgemäßigten Regionen Ostasiens. Meine Exemplare zog ich mir aus den Samen der kostbaren Früchte, die heutzutage auf fast jedem Obststand zu finden sind. Auch als relativ kleine Pflanze übersteht sie bereits ziemlich viel Frost, und der sommergrüne Aspekt an ihr läßt vermuten, dass sie auch in ihrer Heimat mit stärkeren Frösten zu tun hat. Meine Exemplare jedenfalls fühlen sich ausgepflanzt viel wohler als im Kübel.


Laubabwerfende exotische Gehölze

Laubabwerfende Gehölze

Die härtesten unserer Exoten

Einige wenige unserer exotischen Arten fast frostharter Gehölze werfen ihr Laub im Winter ab. Dies ist ein Zeichen für eine größere Frostresistenz, da in den Verbreitungsgebieten dieser Arten bereits mit Dauerfrösten und auch gefrorenen Böden zu rechnen ist. Dennoch sind auch manche Laub abwerfende in unseren Regionen nicht immer ganz winterhart. Entweder erwachen die Pflanzen bereits mit den ersten Frühlingstagen wieder aus ihrem Winterschlaf und verlieren ihre Winterhärte, oder aber sie ertragen nur relativ schwache Frostwerte. Zu den in diese Gruppe gehörenden Arten zählen viele laubabwerfende subtropische Eichen, Magnolien, die Esskastanie, der Granatapfel, der echte Feigenbaum, aber auch der Trompetenbaum, die Paulownie und viele andere.

In diese Rubrik gehören folgende Arten:

  • Albizia julibrissin – Seidenbaum
  • Castanea sativa – Esskastanie
  • Diospyros kaki – Kaki-Pflaume
  • Ficus carica – Echte Feige
  • Nothofagus obliqua, N. procera, N. pumilio u. a. – Südbuchen
  • Paulownia tomentosa – Blauglockenbaum
  • Punica granatum – Granatapfel
  • Quercus pubescens, Q. faginea u.a. – Sommergrüne Eichen