Choisya ternata – die Orangenblume

Choisya ternata

Die Orangenblume

Die Orangenblume Choisya ternata stammt ursprünglich aus den Hochlagen Mexikos. Trotz ihrer Robustheit, dem wunderschönen Laub, der zuverlässigen Blüte und dem dann herrlichen Duft ist die Orangenblume hierzulande noch ziemlich unbekannt. Tatsächlich habe ich sie noch nie bei irgend jemandem oder in einem Gartencenter gesehen. Dabei ist sie sowohl als Kübel- wie auch Freilandpflanze mit etwas Schutz (Mulch) äußerst dankbar. Lediglich im Botanischen Garten Kiel wächst ein Exemplar im Japangarten, unter hohen Eichen und Lärchen.

Anfang 2000 pflanzte ich die Kulturhybride Choisya ‚Aztec Pearl‘ aus, sie gedeihen bis heute prächtig. Im Frühjahr 2002 kamen zwei weitere Exemplare der Stammart Choisya ternata hinzu.

Choisya wächst sowohl in voller Sonne als auch im Schatten. Sie sollte viel mehr verwendet werden, zumal sie auch ziemlich frosthart ist und bei mir lediglich Wurzelschutz durch Rindenmulchauflage erhält.


Camellia japonica – Kamelie

Camellia japonica

Die Kamelie

Wenn man von der Kamelie spricht, ist in erster Linie die Art Camellia japonica gemeint mit ihren vielen hundert (!) Zuchtformen. Doch wer weiß schon, dass es neben dieser Art noch ca. 300 andere Kamelienarten gibt? Darunter z. B. Camellia sinensis, die Teepflanze.

Allen Kamelien ist gemeinsam, dass sie recht viel Schatten vertragen oder sogar benötigen, eine relativ gleichmäßige Feuchtigkeit brauchen, und dass das Bodensubstrat sauer sein muss (Torf!).

Meine 3 Camellias stehen, geschützt vor der sengenden Sonne, an der Nordseite eine dunklen Chamaecyparis-Hecke des Nachbarn, zwischen jungen Rhododendron-, Bambus- und anderen Japanpflanzen, in meiner sog. Japanecke. Bisher haben sie zwei Winter schadlos überstanden mit Ausnahme von gelegentlich auftretendem Schneebruch.

Offensichtlich gibt es neuere Züchtungen, die winterhart und auch toleranter gegen alkalische Böden sein sollen. Im Bot. Garten in Hamburg beispielsweise läuft derzeit ein Anbauversuch mit derartigen Kamelien im Freien.


Azara microphylla

Azara microphylla

Azara aus Chile

Soweit mir bekannt ist, gibt es für Azara microphylla keinen deutschen Namen. Es handelt sich um einen schattenverträglichen, immergrünen Großstrauch mit Herkunft Mittelchiles. Er kommt dort offensichtlich im Unterholz großer Wälder mit hohen Niederschlägen vor. Azara microphylla soll bis unter -10 Grad C winterhart sein.

Tatsächlich haben meine beiden Exemplare die beiden Winter 2000/2001 und 2001/2002 bis auf leichten Laubfall schadlos sowie den Winter 2002/2003 mit vollständigem Laubfall und Triebschäden überlebt. Azara eignet sich besonders für schattige Lagen. Wenig auffallend sind die kleinen, gelben, im Frühjahr erscheinenden Blüten mit deutlichem Duft.

In Chile kommen mindestens noch zwei andere Azara-Arten vor, die aber nicht so hart sein sollen. Mit ihnen habe ich noch keine Erfahrungen machen können. Es handelt sich um Azara lanceolata und Azara serrata.


Aucuba japonica – die Aukube

Aucuba japonica

Die Aukube

In vielen Gärten und Parks Westdeutschlands findet man die Aukube, Aucuba japonica, als stattlichen immergrünen Zierstrauch. Ich möchte sogar behaupten, dass diese Parks ohne die Aukuben nicht das wären, was sie heute sind: eine grüne, exotische Oase. Tatsächlich ist die aus dem warmgemäßigten Ostasien und Japan stammende Aukube außergewöhnlich frosthart. Allerdings benötigt sie ein feuchtes, wintermildes Klima (z. B. Rheingebiet, Nordsee), und im Schatten gedeiht sie besser als in der vollen Sonne! Sie ist eine der wenigen Pflanzen, die ohne Probleme im Schatten verwendet werden können. Hier ist sie dann der Blickfang für jeden Betrachter. Bei uns werden anstelle der Wildform viel mehr Sorten mit gesprenkelten Blättern gehandelt. Da Aucuba zweihäusig ist und die Sorten vegetativ vermehrt werden, gibt es die Formen entweder nur als männliche oder als weibliche Exemplare. Wer Früchte ernten will, muss Pflanzen beiderlei Geschlechtes zusammen pflanzen.


Arbutus unedo – der Erdbeerbaum

Arbutus unedo

Der Erdbeerbaum

Der Erdbeerbaum Arbutus unedo hat seinen deutschen Namen wegen seiner erdbeerähnlichen Früchte erhalten. Sie sehen tatsächlich wie kleine Erdbeeren aus, schmecken aber nicht besonders gut, sind jedoch essbar! Was den Strauch weiterhin schmückt, sind seine weißen, glockenförmigen Blüten, die zusammen mit den Früchten auftreten können. Der Erdbeerbaum braucht einen vollsonnigen und im Winter vor kalten, austrocknenden Winden geschützten Standort. Am besten wäre die Südseite eines Wohnhauses. Da ein Exemplar diesen Schutz nicht hatte, haben ihm die Spätfröste im März 2002 ziemlich stark zugesetzt: die Blätter sind erfroren bzw. vertrocknet. Meine an der Südseite des Hauses ausgepflanzten Exemplare haben selbst den Winter 2002/2003 ohne erkennbare Schäden überstanden. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig ein gut ausgewählter Standort ist!


Acca sellowiana – Ananasguajave

Acca sellowiana

Die Ananasguajave

Die Brasilianische Guajave Acca sellowiana (fälschlich Feijoa sellowiana) stellt in ihrer Heimat ein wichtiges Obstgehölz dar. Sie gehört zu den Myrtengewächsen und ist trotz ihrer subtropischen Herkunft ziemlich robust, was die Frosthärte betrifft. Sie soll bis -10 Grad Celsius aushalten. Auffallend an ihr sind das schöne, glänzende Laub mit weißer Unterseite, die überaus attraktiven, großen roten Blüten und die daraufhin erscheinenden Früchte. Meine Exemplare stammten aus eigener Saatanzucht und wurden durch den Winter 2002/2003 stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie froren bis zum Boden herunter. Acca sellowiana verträgt keine Temperaturen unter -10 Grad Celsius, sie ist somit nur mit gutem Winterschutz zu überwintern. Die beiden Exemplare habe ich nach dem harten Winter wieder ausgegraben. Sie stehen bis heute wieder im Kübel, schön gewachsen als Busch.


Lederblättrige Gehölze

Lederblättrige Gehölze

Gehölze für die Regenseite

Lederblättrige Gehölze, die uns hier interessieren, kommen aus einem riesigen Gebiet südlich und östlich des Himalaya bis hin zu den japanischen Inseln, sowie von anderen warmgemäßigten Gebieten, in denen Dürreperioden unbekannt sind. Zu ihnen gehören die Kamelie, die „Zimmeraralie“, der Klebsame, die Wollmispel, die Aukube und noch viele andere. Es herrscht hier ein mehr oder weniger dauerfeuchtes, warmtemperiertes Klima vor. In den nördlichen Bereich können erhebliche Fröste auftreten. Die Grenzen sind hier schwer auszumachen, die Übergänge der Klimata von subtropisch-feucht über feucht-warmtemperiert bis kühlgemäßigt sind fließend. Auch im Mittelmeerraum kommen lederblättrige vor; man denke an den Mittelmeerschneeball, den Lorbeer oder den Erdbeerbaum. Diese kommen im Unterholz oder an feuchten Stellen vor, wo die Sommerdürre nicht so ausgeprägt ist.

Allen Lederblättrigen gemein ist, dass sie aufgrund der häufigen Niederschläge ihrer Heimat keine besonderen Schutzmechanismen gegen Sommerdürre entwickelt haben. Mehr noch: Viele dieser Gehölze ziehen einen halbschattigen Platz einem vollsonnigen vor. Auf deutsch heißt dies also: Ostasiaten kommen mit halbschattigen Standorten gut zurecht, ebenso mit Klimaten, denen eine ausgesprochene Sommerhitze fehlt (z. B. Nordseegebiet).

In diese Rubrik gehören folgende Arten:

  • Acca sellowiana – Ananasguave
  • Arbutus unedo – Erdbeerbaum
  • Aucuba japonica – Aukube
  • Azara microphylla – Azara
  • Camellia japonica – Kamelie
  • Choysia ternata – Orangenblume
  • Cryptocarya rubra
  • Drymis lanceolata – Tasmanische Winterrinde
  • Drymis winteri – Chilenische Winterrinde
  • Eriobotrya japonica – Wollmispel
  • Eucryphia cordifolia – Eucryphia
  • Fatsia japonica – Zimmeraralie
  • Laurelia aromatica
  • Laurus nobilis – Lorbeerbaum
  • Magnolia grandiflora – Magnolien
  • Maitenus boaria
  • Myrceugenella apiculata
  • Myrceugenia exsucca
  • Nothofagus dombeyi, N. betuloides – Immergrüne Südbuchen
  • Pernettya mucronata – Chilenische Torfmyrte
  • Peumus boldus
  • Pittosporum tobira – Klebsame
  • Prunus lusitanica – Immergrüne Lorbeerkirsche
  • Viburnum tinus – Mittelmeerschneeball
  • Weinmannia trichosperma


Immergrüne Eichen Quercus suber, ilex und coccifera

Quercus ilex, Quercus suber, Quercus coccifera

Die Steineiche, Korkeiche und Kermeseiche

Die Immergrünen Eichen der Mediterraneis gehören mit zu meinen Lieblingsgehölzen in meinem Exotengarten. Seit dem Frühjahr 2000 wachsen hier um das Haus herum und in der Mediterranecke die Steineiche Quercus ilex, die Korkeiche Quercus suber und die Kermeseiche Quercus coccifera in mehreren Exemplaren, bisher ohne jegliche Winterschäden. Wichtig sind ein sonniger Standort und ein guter Schutz vor Wind und strengem Bodenfost (Mulch!). Wie alle anderen Eichen wachsen auch diese Arten in zwei Schüben pro Jahr: einmal im Frühjahr, ein zweites Mal im Hochsommer.

Die Steineiche ist wohl die härteste der Immergrünen Eichen. Auch in meinem vorigen Garten hatte ich noch nie Frostschäden bei dieser Eichenart erlitten. Interessant ist das vielgestaltige Laub dieses Baumes, mal ist es oval-eiförmig und ganzrandig, mal stark gezähnt und an Ilex aquifolium erinnernd (daher der Name!). Diese unterschiedlichen Blattformen lassen sich sogar an ein und demselben Baum finden. Doch gibt es unterschiedliche Rassen und Herkünfte der Steineiche, die ebenfalls verschiedene Blattformen haben: so ist das Laub der Rasse Q. i. iberica kleiner und stark dornig, das der Rundbl. Steineiche Q. i. rotundifolia ganzrandig und eiförmig-rund. Meine Steineichen wurden großenteils von mir aus Eicheln gezogen, die ich von Botanischen Gärten der Mittelmeerländer erhielt. Einige habe ich mir auch als Jungpflanzen in Italien gekauft.

Die Korkeiche aus dem westlichen Mittelmeergebiet (Portugal bis Sizilien) ist eindeutig frostempfindlicher als die vorige Art, trotzdem aber versuchenswert. Meine Exemplare stehen seit einigen Jahren bereits im Garten, bisher ohne nennenswerte Schäden, was doch überrascht! Selbst im außergewöhnlich strengen Winter 2002/2003 haben alle 10 Exemplare überlebt! Allerdings: obwohl die Korkeiche immergrün ist, verhält sie sich in unserem Klima fast wie laubabwerfende oder halbimmergrüne Eichen. Die Blätter erfrieren mitsamt den jüngsten Triebspitzen, um dann im Frühjahr (sie sind ja jetzt braun) abzufallen. Dem Baum scheint dies aber nicht zu schaden, da er im Mai normal weiterwächst. Das Laub der Korkeiche ist auf einen Blick von dem der Steineiche zu unterscheiden: es ist in der Farbe stumpf und nicht glänzend! Auffällig ist natürlich die starke Korkbildung am Stamm und den stärkeren Ästen, die sich schon bei Jungpflanzen im Alter von ca. 4-5 Jahren zeigt. Wie die vorige Art stellt auch die Korkeiche einen außergewöhnlich schönen Baum dar, der im Alter sehr knorrig wächst.

Die Kermeseiche der östlichen Mittelmeerregionen wächst eher strauchförmig bis säulenartig. Das Laub ist sehr klein, glänzend dunkelgrün und sehr stark stechend (vorsicht Verletzungsgefahr!). Die Exemplare in meinem Garten stammen übrigens aus Saat, die mir mein Bruder aus Griechenland in der Nähe von Tessaloniki zugesandt hatte. Damals lag dort schon Schnee; wahrscheinlich ist dort öfter mit kräftigen Wintereinbrüchen vom kontinentalen Nordbalkan her zu rechnen. Auffallend bei dieser Art ist der dunkelrote Farbton des Jungtriebes!


Phillyrea angustifolia – Die Schmalblättrige Steinlinde

Phillyrea angustifolia

Die Schmalblättrige Steinlinde

Die Steinlinden der Gattung Phillyrea kommen in (wahrscheinlich) 3 Arten im Mittelmeergebiet vor. Es handelt sich um Ölbaumgewächse, sie sind somit mit der Olive und dem Liguster verwandt. Steinlinden sind echte Mittelmeerpflanzen. In ihrer Heimat kommt sie im Unterwuchs alter Eichenwälder oder, wo diese verschwunden sind, als Bestandteil der Macchia (Hartlaubgebüsch) vor. Bei mir im Garten wachsen lediglich 2 Exemplare der Schmalblättrigen Steinlinde Phillyrea angustifolia. Sie fühlen sich hier unter Stein- und Korkeichen in meiner Mediterranecke wohl und fallen nicht weiter auf.


Die Olive – Olea europaea – Olivenbaum

Olea europaea

Die Olive

Die Olive, Olea europaea, gehört wie viele andere Exoten des Südens zu den uralten Kulturpflanzen des Menschen. Schon von weitem fallen die schillernden Olivenhaine auf und deuten auf das Mittelmeerklima hin: der Ölbaum wurde zum Charakterbaum des Mittelmeerklimas erkoren; wo er wächst, beginnt die Mediterraneis.

Die Olive gehört m. E. nicht zu den ganz harten Mediterranpflanzen. Totalausfälle sind häufig, wenn ihr der Standort und das Kleinklima nicht zusagen. Auch gibt es Unterschiede in der Frosthärte der einzelnen Selektionen. Sie sollte gut vor Temperaturen unter – 10 Grad und vor kalten Ostwinden geschützt werden. Auch ist eine dicke Mulchschicht ein absolutes Muss!

Bislang stehen in meinem Garten direkt am Haus 2 Olivenbäume, gepflanzt im Frühjahr 2009. Der eine hat schon einen starken Stamm und war ein Sämling, gesät Anfang der 90-er Jahre. Die andere Olive ist viel kleiner und wurde im Baumrakt gekauft. Die Herkünfte sind daher unklar; generell wird für Oliven aber mit einer Frostresistenz von -10 Grad C gerechnet. In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2009 wurde die 10-Grad-Marke in Schleswig-Holstein geknackt, von daher bin ich auf das kommende Frühjahr sehr gespannt. Zwei Exemplare der Sorte „Leccio del Corno“ aus dem Hochland von Umbrien (Italien) habe ich noch in Kübeln. Diese sind frosthart bis -14 Grad C und sollen im Zweifelsfalle als Ersatz dienen.

Mittlerweile sollen bereits Züchtungen mit besonderer Winterhärte vorliegen. Die spanische Sorte „Hojiblanca“ soll bis -19 Grad C aushalten, die Züchtung „Picual“ aus Andalusien bis zu -16 Grad C.