Pinus pinea – Die Pinie

Pinus pinea

Die Pinie

Die Mittelmeerpinie Pinus pinea ist ein Charakterbaum der (westlichen) mediterranen Küstengebiete und vielen Urlaubsreisenden wohl bekannt als stattlicher, monumentaler Nadelbaum mit schirmartiger Krone, begleitet von dem immerwährenden Gesang der Zikaden.

Auffällig bei der Pinie sind die unterschiedlichen Nadeln: im Jugendstadium sind diese weich, bläulich und recht untypisch für eine Kiefer. Im Altersstadium (nach ca. 5 Jahren) werden dann typische Kiefernadeln gebildet. Dies ist dann der Zeitpunkt, an dem die Pinie ausgepflanzt werden kann. „Pinus pinea – Die Pinie“ weiterlesen

Cupressus sempervirens Die Echte Zypresse

Cupressus sempervirens

Die Mittelmeerzypresse, Echte Zypresse

Wer kennt sie nicht, die herrlichen Mittelmeerzypressen Cupressus sempervirens der Mittelmeerländer, der Toskana, oder Mallorcas? Ursprünglich heimisch im östlichen Mittelmeergebiet, kommen sie heute in allen Ländern rund um das Mittelmeer und darüber hinaus in ihrer säulenförmigen Auslese vor. Auch in den klimatisch günstigeren Gegenden Deutschlands hält sie in der Regel bei etwas Winterschutz ohne Probleme aus. Wichtig sind auch hier ein sonniger Standort, der vor kaltem Ostwind geschützt ist! In den ersten Jahren sollte sie „angebunden“ werden, da starke Stürme sie umwerfen können.

Meine Exemplare habe ich mir teils aus Saat gezogen, teils aus Italien als „pflanzfertige“ Kostbarkeiten mitgebracht. Schon in relativ jungen Jahren beginnen diese Zypressen zu blühen und tragen dann auch die typischen Zapfen, wenn nicht Spätfröste die Anlagen zerstören.

Neben dieser Art gedeihen bei mir noch 2 Exemplare der hellgrünen „Goldzypresse“ Cupressus macrocarpa ‚Goldcrest‘ aus dem Baumarkt und zwei weitere Exemplare der aus den westlichen USA stammenden Arizonazypresse C. arizonica, möglicherweise auch C. lusitanica. Sie ist unterscheidbar von der Mittelmeerzypresse durch ihren lockeren Wuchs und die blaugraue Nadelfärbung. Die Frosthärte dürfte nach meinen Erfahrungen noch größer sein als bei der Mittelmeerzypresse.


Araucaria – Araukarien

Araucaria

Araukarien

Die Araukarien sind eine Gattung urtümlicher, ungewöhnlicher Nadelhölzer aus der Familie der Araukariengewächse, zu denen auch Arten der Gattungen Agathis und Wollemia gehören. Die heute noch existierenden 19 Araukarienarten sind alle auf der Südhemisphäre verbreitet; zur Zeit der Dinosaurier besiedelten Sie den großen, zusammenhängenden Südkontinent Gondwana mit weitaus mehr Arten als heute. Es handelt sich also in der Tat um echte Urzeitpflanzen, die refugienartig bis heute als Reliktarten überlebt haben. Bekannt sind Araucaria araucana aus Südchile, Araucaria angustifolia aus Südbrasilien, Araucaria heterophylla, die "Zimmertanne" von den Norfolk-Insel, sowie die beiden Arten Araucaria bidwilii und cunninghamii aus Ostaustralien. Eine weitere Art, Araucaria hunsteinii, kommt im östlichen Neuguinea vor. Alle anderen 13 Arten sind heutzutage ausschließlich auf das tropische Neukaledonien beschränkt; sie sind dort endemisch und vom Aussterben bedroht! Für uns interessant sind die Chilenischen Araukarien; aber auch die Brasilianische Araukarie sowie Araucaria bidwillii aus Ostaustralien kommen in sehr milden Gebieten möglicherweise in Frage.

Araucaria araucana – die Chilenische Araukarie

Die Araukarie Araucaria araucana aus den Anden wird im deutschen Sprachraum auch Andentanne, Schlangentanne oder Affenbaum genannt – völlig unpassende und geschmacklose Namen für diesen interessanten, kostbaren Nadelbaum. Araucaria araucana ist in den milden Gebieten Westdeutschlands (Köln, Rheinebene, Nordseeküste) ohne jeden Winterschutz zu überwintern. In den angrenzenden Gebieten reicht ein gutes Maß an Mulchauflage. Je kälter die Winter werden, desto mehr muss der Baum vor Frosttrocknis geschützt werden. Am besten wäre, wenn die Araukarie so stünde, dass sie im Winter überhaupt keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt. Je länger die Araukarie an ihrem Standort eingewurzelt steht, desto unempfindlicher wird sie auch gegen Frost. Da seit etlichen Jahren auch in Baumärkten dieser Baum sehr günstig zu erwerben ist, nimmt die Verbreitung der Araukarie in den letzten Jahren in deutschen Gärten zu. Auch relativ große Exemplare sind überall in Norddeutschland zu sehen, so dass wir davon ausgehen können, dass die Araukarie mit einem normalen norddeutschen Winter gut zurecht kommt. Je (luft-)feuchter und maritimer das Klima, desto besser! Meine Exemplare stammen aus Material von Baumschulen aus Holland und aus England. Selbstanzucht aus Saat ist mir bisher nicht gelungen. Wenn man der Fachliteratur glauben darf, so scheint die Frosthärte der Araukarie in Abhängigkeit von ihrer Herkunft zu schwanken: so sollen die Typen argentinischer Herkunft und Herkünfte höherer Lagen weitaus robuster sein als Herkünfte Westchiles oder der küstennahen Cordillere.

Sehr schöne, große Exemplare lassen sich in England und im Tessin bewundern.

Araucaria angustifolia – Brasilianische Araukarie

Eine weitere südamerikanische Art ist Araucaria angustifolia aus dem südlichen Hochland Brasiliens, die mit der vorigen Art sehr nahe verwandt ist. Sie stammt jedoch bereits aus dem subtropischen Klimagebiet, und so verwundert es nicht, dass sie "nur" Frost bis -12 Grad Celsius vertragen soll (?). Deshalb kann ein Auspflanzen nur unter günstigsten Bedingungen empfohlen werden. Im Gegensatz zur Chilenischen Araukarie wächst diese in der Jugend schneller und macht dünnere Triebe. Bereits im jungen Alter ist sie fortpflanzungsfähig und setzt bereits früh Zapfen an. Dies sogar im Kübel, wie die Exemplare des Botanischen Gartens in Kiel eindrucksvoll zeigen. In Brasilien wird ein mit deutschen Forschungsgeldern unterstütztes Projekt zur Wiederbewaldung des Hochlandes mit Araukarien durchgeführt. Weitere Erfahrungen mit dieser Araukarienart sollen hier künftig veröffentlicht werden.

Araucaria bidwillii – die australische Araukarie

Die letzte für uns als Exotengärtner interessante Art ist Araucaria bidwillii aus Ostaustralien, ebenfalls aus subtropischen Regionen. Sie ist der vorigen Art sehr ähnlich. Weitere Erfahrungen sollen ebenfalls hier an dieser Stelle beschrieben werden.